Ein Projekt im Rahmen der Ländlichen Entwicklung – Sonstige Maßnahmen (2009-2012).
Steinbrüche, Schotter- und Sandgruben galten früher als „Wunden in der Landschaft“.
Heute weiß man, dass sie wichtige Ersatzlebensräume für gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sind.
Materialentnahmestellen (Schotter- und Sandgruben, Steinbrüche) und Geländeanrisse gelten gemeinhin als „Wunden in der Landschaft“, sind aber tatsächlich wertvolle Rückzugsräume für ein große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten. Durch Abbau und Wiederverfüllung, aber auch durch die natürliche Sukzession unterliegen diese Areale einer starken Dynamik. In der immer eintöniger werdenden Kulturlandschaft bieten die Abbaugebiete wertvolle, nährstoffarme Pionierstandorte an.
Sie stellen meist ein kleinräumig eng verzahntes Mosaik der unterschiedlichsten Lebensräume in der sonst intensiv genutzten Agrarlandschaft oder am Rand von Siedlungsräumen dar und bilden dadurch wertvolle Trittsteinbiotope. Je nach Intensität der Nutzung siedeln sich darin die Artengemeinschaften unterschiedlichster Sukzessionsstadien an. Diese Gebiete unterliegen einer starken Nutzungsdynamik. Konkret werden viele der Materialentnahmestellen, folgend den bestehenden Bescheiden, rekultiviert (meist verfüllt), wodurch sie als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten verloren gehen. Die ökologisch wertvollsten Gruben und Steinbrüche sollten daher für den Naturschutz gesichert werden.
Ziel dieses Projekts ist es, sämtliche Abbau-Standorte des Burgenlandes zu erfassen und ihren Wert in Hinblick auf bestimmte Gruppen der Fauna und Flora zu erheben. Aufgrund der Kartierungsergebnisse werden die Standorte nach ihrem „ökologische Wert“ klassifiziert.
Sämtliche erhobenen Parameter und Indikatoren werden in einer landesweiten Datenbank zusammengeführt. Durch diese Datenbank soll ein flexibles, rasch zu aktualisierendes Instrument entstehen, einerseits als Entscheidungshilfe für Betreiber und zuständige Behörden, andererseits als Grundlage, um ausgewählte Standorte als wertvolle Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schützen.
Download der Broschüren: Sonderstandorte Teil I, Sonderstandorte Teil II, Sonderstandorte Teil III